Dass ich im grünen Forum an einem Adventskalender-Swap teilgenommen habe wisst ihr ja bereits, denn ich konnte mit meiner Freude über meinen Kalender von Todeszebra ja nicht hinter dem Berg halten.
Natürlich habe ich aber selbst auch einen Kalender zusammengestellt und mit Basteleien und anderen Dingen befüllt, und zwar für die liebe Lilienkind. Weil die jetzt alle Geschenke ausgepackt haben sollte kann ich euch dann endlich zumindest die selbstgemachten auch zeigen. Der Rest hat der Beschenkten zwar glücklicherweise auch gefallen, ist aber hierfür erstmal unwichtig.
Ihrem Steckbrief zufolge mag Lilienkind unter anderem die Natur, Blätter, Eiche(l)n, Windlichter und Dinge, bei denen man noch erkennt, dass sie aus Holz gemacht sind. Daran habe ich mich dann hauptsächlich orientiert und so ist ihr Adventskalender etwas jahreszeitenuntypisch recht herbstlich ausgefallen.
Zum Thema Blätter und Windlichter fiel mir sofort etwas ein, nämlich mit buntem Herbstlaub dekorierte Teelichthalter aus Glas. Dafür habe ich einen gemütlichen Spaziergang gemacht und Blätter gesammelt, die ich hinterher – ganz wie als Kind – zwischen zwei Lagen Zeitungspapier in einem dicken Buch getrocknet habe.
Danach habe ich meinen alten Serviettentechnikkleber rausgekramt und die Blätter damit auf ein etwas größeres Glas geklebt und großzügig mit dem Kleber bestrichen. Bei den dünnen Blättern hat das ganz gut geklappt, die dickeren hingegen brauchten etwas Überredung, da sie anscheinend so steif waren, dass ich sie länger ans Glas drücken musste, bis sie sich der Form zumindest größtenteils beugten. Das erforderte etwas Geduld und Fingerspitzengefühl, hat sich aber finde ich gelohnt.
Nachdem der Kleber durchsichtig getrocknet war habe ich das Ganze zur Sicherheit noch mit nicht enflammbarem Klarlack eingesprüht und ta-da:
Testweise mal beleuchtet sieht es dann so aus. Schön gemütlich, oder?
Weil mein Wichtelkind außerdem hatte verlauten lassen, dass es stimmungsvolle Dekoration mag, dachte ich mir, dass es ja nicht unbedingt bei einem Windlicht bleiben müsse, und habe mich an einem Stück orientiert, das bereits bei uns auf dem Wohnzimmertisch steht: ein Teelichthalter aus Treibholz. Gut, Treibholz vom Bodensee war jetzt spontan nicht aufzutreiben, aber glücklicherweise habe ich bei meinem Waldspaziergang doch ein paar Stücke Holz gefunden, die schon „organisch“ genug waren um natürlich auszusehen, ohne vermodert zu sein.
Das habe ich dann gründlich abgebürstet und gereinigt, ehe ich es erstmal sicherheitshalber zum Trocknen in den Heizungskeller legte. Danach brauchte ich nur noch mit dem Forsterbohrer drei Aussparungen bohren, in die die Teelicher perfekt reinpassen, und fertig ist die charaktervolle Holzdeko:
Und als ob zwei Utensilien für Zimmerfeuer im Miniaturformat noch nicht genug wären hab ich noch ein weiteres Glas verziert, diesmal allerdings mit silberner Farbe und Schablonen-Tupftechnik. Lilienkind mag nämlich auch den Landhausstil, und auch meine ursprüngliche Idee etwas anders aussah hoffe ich doch, hiermit die richtige Richtung eingeschlagen zu haben.
Das ließ sich wegen der hohen Transparenz nur schlecht fotografieren und wurde daher für die Bilder mit buntem Papier gefüllt, aber beleuchtet sieht es eh wieder viel schöner aus:
Kommen wir endlich mal weg von den Kerzenhaltern und hin zu den eher nützlichen Kleinigkeiten des Kalenders, denn auch davon hatte Lilienkind welche auf ihrer Wunschliste stehen. Mit dabei: Maschenmarkierer. Dazu gibt’s eigentlich nicht viel zu sagen… etwas Nylondraht, Quetschperlen und verschiedene Dekoperlen später war eine kleine Armee von Maschenmarkierern geboren und mir dünkte, Lilienkind werde nie so viele Hände (oder Strickteile) haben, um sie alle auf einmal in Gebrauch zu haben. Aber wer weiß…
Das langwierigste daran war jedenfalls das Warte auf die Quetschperlen, die einfach nicht ankommen wollten… Zum Glück kamen sie dann kurz vor knapp doch noch, um sich mit ihren Kumpanen von wegrutschenden Drähten durchs Wohnzimmer katapultieren zu lassen. (Muss schließlich ein Heidenspaß für die Dinger sein… wie Achterbahn fahren oder Fallschirm springen!)
Mit fallschirmartigen Abgängen kennen sich vielleicht auch diese fallenden Blätter aus.
Die habe ich auf eine Miniaturbuchhülle gestickt, weil der Steckbrief besagte, dass sich über hübsche Notizbücher gefreut würde. Ein vielleicht nicht ganz so hübsches Exemplar hab ich dann selbstverständlich reingesteckt.
Hierzu gibt es auch mal wieder eine kleine Anekdote aus dem Hause knaxgurke. Als ich nämlich in meinem Zimmer saß und an der Hülle werkelte mahnte mein Vater plötzlich durch den Türspalt: „Mach das ja ordentlich!“ Auf mein etwas irritiertes „Äh, ja, natürlich?“ antwortete er dann: „Gut… Was machst du da eigentlich?“
Bei der Inspektion der fertigen Hülle – die übliche Qualitätsprüferin durfte hier leider ihre Nase nicht reinstecken, weil Lilienkind eine Katzenhaarallergie hat – hatte er dann zu vermelden: „Das ist aber schööön.“
Und damit wenigstens auch noch ein Bisschen was weihnachtliches den Weg in den Kalender findet bin ich noch Lilienkinds Wunsch nach Untersetzern für Tassen oder Gläser nachgekommen. In Form lace-gestickter Schneeflocken.
Die können sogar eine zweite Schicht als Tannenbaumanhänger schieben und sind bei genauerem Hingucken steampunk-inspiriert.
Eine weitere Jahreszeit hat sich dann mit dem kleinen Kosmetiktäschen in den Kalender gemogelt, welches sich Lilienkind „für das nötigste“ gewünscht hatte.
Lustigerweise hatte ich sogar einen Reißverschluss in exakt der passenden Farbe und Länge da, obwohl ich sonst, außer dem Stoffrest, eigentlich absolut gar nichts in der Farbe hatte. Das Futter ist allerdings hell, damit man den Inhalt hoffentlich besser findet.
Als letztes selbstgemachtes Geschenk gäbe es dann noch ein paar Haarspangen zu zeigen, die dafür sorgen, dass sich auch der herbstliche Kreis wieder schließt.
Wegen Lilienkinds Vorliebe für Eicheln habe ich bei meinem Spaziergang nämlich auch davon welche gesammelt und sie, zusammen mit etwas Bastelfilz, zu einem kleinen Laubarrangement für die Haare verarbeitet.
Zu den 24 Päckchen dazu gab’s dann noch eine Karte nach Centis Vorbild und, zum restlichen Kalender eigentlich völlig ohne Bezug, für jedes Geschenk einen Pacman-Anhänger, der die Nummer des entsprechenden „Päc-chens“ mampft. Die hab ich aber dummerweise nicht mehr fotografiert.